Kranzniederlegung am 9. November
Der 9. November ist ein Schicksalstag der deutschen Geschichte. Während wir mit diesem Tag freudige Erlebnisse wie den Fall der Berliner Mauer verbinden, so steht das Datum auch für das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Am 9. November 1938 zogen Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten durch die Straßen in ganz Deutschland, verfolgten und misshandelten Jüdinnen und Juden und zerstörten jüdische Geschäfte und Einrichtungen. Die Reichspogromnacht gilt als ein Wendepunkt von der Diskriminierung hin zur systematischen Vertreibung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit.
Am nächsten Dienstag, 09. November 2021, 16:30 Uhr wollen wir auf dem Georgen-Parochial-Friedhof III (zwischen Pistorius-, Roelcke- und Gustav-Adolf-Str., Treffort: Haupteingang Roelckestraße) der Reichspogromnacht und speziell dem Polizisten Wilhelm Krützfeld mit einer Kranzniederlegung gedenken. Wilhelm Krützfeld war 1938 Polizist und Revierleiter in einem Polizeirevier in Berlin-Mitte. Er hat in der Reichspogromnacht mit den Polizisten seines Reviers verhindert, dass die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße von der SA niedergebrannt wurde, indem er Denkmalschutzvorschriften als Vorwand anführte. Er leistete Widerstand gegen den NS, indem er seinen Aufgaben und Schutzpflichten als Polizist nachkam. Wir wollen an seinem Ehrengrab einen Gedenkkranz niederlegen und einige Worte der Erinnerung sprechen. Auch für musikalische Begleitung wird gesorgt sein.
Alle interessierten Nachbarinnen und Nachbarn sind eingeladen, an der Kranzniederlegung teilzunehmen. Bitte beachten Sie die 3G-Regel und kommen geimpft, frisch getestet oder genesen.